In der Antike

Die antiken Griechen haben körperliche Stärke und geistiges Wohlbefinden auf den Konsum von Olivenöl zurückgeführt. Homer nannte es „flüssiges Gold“, Asklepios bezeichnete es als „Heilmittel“ und Hippokrates, der Vater der Medizin, personifizierte es gar als den „grossen Heiler“. Nach den medizinischen Texten von Hippokrates fand Olivenöl Anwendung in mehr als 60 therapeutischen Massnahmen und war gemeinsam mit Weizen und Wein die Grundlage der hippokratischen Diät.

Es war in der Behandlung von dermatologischen und neurologischen Störungen weit verbreitet, auch gegen Ohrenschmerzen und Lepra. Mit warmen Öl wurden Frauen in der fortgeschrittenen Schwangerschaft und insbesondere nach einer Fehlgeburt eingesalbt. Olivenöl wurde auch verwendet, um den Geburtsvorgang zu erleichtern. Bei Blutungen wurde eine Mischung aus wilden Olivenblättern in Essig gekocht und verabreicht.

Weitere Anwendungen von Olivenöl, die Hippokrates erwähnt, waren die Behandlung von chronischem Fieber, zur Heilung von kleinen Wunden, wundes Zahnfleisch, um das Weiss der Zähne zu erhalten und als Gegenmittel in Fällen leichter Vergiftung.

Auch Schönheit ist ein Teil der Gesundheit. Aus der griechischen Mythologie wissen wir, dass die Seife ihre Wurzeln im antiken Griechenland und vor allem auf der Insel Lesbos hat. Dort wurden Tiere für die Göttin Artemis geopfert. Die starken Niederschläge schwemmten die unverbrannten Tierfette und Asche vom Berg und bildeten eine gelbliche Flüssigkeit. Die Frauen am Fluss stellten beim Wäschewaschen fest, dass ihre Kleider mit dieser Flüssigkeit gewaschen sauberer wurden. Sie ersetzten  das tierische Fett mit Olivenöl und so entstanden die ersten Seifen aus Olivenöl und Asche. Für kosmetische Zwecke mengten sie ätherische Öle den Seifen bei.

Heutzutage ist Olivenöl noch immer ein wichtiger Bestandteil in Kosmetikprodukten und wird für viele Anwendungen wiederentdeckt.