Das Olivenöl

Die Geschichte der Olivenbäume reicht bis ins 4. Jahrtausend v. Chr. zurück. Seit der Zeit ist bekannt, dass sie als Nutzpflanzen kultiviert werden – zur Gewinnung von Olivenöl und für Essoliven aber auch wegen ihrer Blätter (für medizinische Zwecke) und ihres Holzes. Olivenbäume können mehrere 100 Jahre alt werden. Sie haben weit auslaufende Wurzeln, die bis zu 6 Meter tief reichen können. Wenn im Winter die Touristen weg sind, beginnt die Olivenernte. Geerntet wird etwa von November bis Januar, 7 Tage die Woche, nur nicht wenn es regnet oder danach. Dann wäre es zu gefährlich auf den glitschigen Bäumen und abfallenden Hängen herumzuklettern.  

         
   
Hier strotzt der immergrüne Baum noch in vollster Pracht mit vielen Ästen, Blät­tern, grünen und blauen Oliven.   Die Netze werden ausgelegt. Darauf werden die Oliven gesammelt, die runter­fallen oder abgeschlagen werden.   Der Baum wird innen ausge- sägt zur Form eines Cock­tail­gla­ses aus den 50ern, damit das Licht hinein­fallen kann.
   
Profis bevorzugen eine elekt­rische Säge. Das ist auch nicht ganz einfach, da diese Sä­ge ziem­lich schwer werden kann.   Die Oliven kommen in einen Schütt­ler (falls vorhanden), mit dem die meisten Blätter entfernt werden.   Ansonsten wird von Hand ge­säubert. Bei schönem Wetter ist das natürlich eine wunder­volle Arbeit in der Natur.
   
Die Oliven werden in Säcken in die Olivenfabrik gefahren. In den Winter­mo­na­ten wird dort 24 Stunden durchgearbeitet.   Hier sehen Sie unsere karge Ausbeute mit halbgefüllten Säcken (die sind ja so schwer) auf die wir sehr stolz sind.   Im Vergleich dazu die prall gefüllten Säcke eines Oliven-Gross­bau­ern, jeder min­de­stens 50 Kilo schwer.
   
In der Fabrik werden die Oli­ven aus den Säcken in einen Trichter geschüttet.   Sie laufen über ein Förder­band in eine Wasch­anlage und wer­den nochmals gesäubert.   Die Oliven werden ge­wogen. Aus 50 Kilo Oliven werden ca. 10 Kilo Olivenöl fabriziert.
 
Die Oliven und Kerne werden mit einem Mahlwerk zerkleinert. Der Brei fliesst in ein Becken in dem sich eine Spriale bewegt, der Brei wird flüssiger.
 
Öl und feste Bestandteile werden mechanisch voneinander getrennt. Danach wird das Öl in eine Zentrifuge geleitet in der weitere Verunreinigungen entfernt werden.
   
Hier sehen Sie den flüssigen Brei. Jedes Becken ist mit dem Namen des Besitzers der Oliven beschriftet.   Aus der Zentrifuge fliesst das schöne grüne Öl in einen rie­sigen Behälter. Frisches Öl auf Weissbrot ist sehr beliebt.   Später werden die ab­ge­säg­ten Äste ver­brannt. Ver­bren­nen darf man in Grie­chen­land ca. von November bis April.
 
Die Olivenernte ist ein ganz besonderes Erlebnis. Manche Leute meditieren dabei, andere denken beim Abschlagen der Oliven an ihren Chef oder sie freuen sich einfach nur über eine Arbeit bei schönem Wetter im Freien.